Embodiment im (Leistungs-) Sport
Körper, Psyche und dem sozialen Umfeld als Einheit

Im Sport wirken Körper, Psyche und das soziale Umfeld untrennbar zusammen (auch Bio-Psycho-Soziales Modell genannt). Der Ansatz des Embodiment betrachtet den Körper nicht nur als Hülle, sondern als aktiven Teil aller kognitiven und emotionalen Prozesse. Bewegungen, Körperhaltung und Wahrnehmung beeinflussen direkt das Denken, Fühlen und Handeln – sowohl im Einzel- als auch im Mannschaftssport. So entstehen beispielsweise Rituale und intuitive Reaktionen beim Wettkampfbeginn, die auf Erfahrung und Gewohnheit beruhen und das Zusammenspiel von Körper und Geist widerspiegeln.
Im Teamsport zeigt sich, wie entscheidend die Integration motorischer, emotionaler und sozialer Aspekte für die Leistungsfähigkeit und die Teamdynamik ist. Körperliche Ausdrücke wirken auf die Stimmung und Koordination im Team, während soziale Interaktionen – etwa durch Blicke oder Gesten – die Abstimmung und das gemeinsame Handeln fördern. Neurowissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen, dass sensorische Rückmeldungen und motorische Aktionen zentrale Bausteine für kognitive Prozesse und sportliche Leistung sind.
Auch die mentale Gesundheit steht im Fokus: Psychische Belastungen können sich auf körperliche Gesundheit und Leistung auswirken und umgekehrt. Der Umgang mit Stress, Verletzungen oder Stigmatisierung psychischer Erkrankungen erfordert individuelle und fachübergreifende Unterstützung. Ziel ist es, sowohl die körperliche als auch die psychische Gesundheit im Sport langfristig zu erhalten und ein Bewusstsein für deren Bedeutung zu schaffen – bei Sportlern, Trainern und im gesamten Umfeld.
